Filmprogramm


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HIER & DORT

 

Relatos salvajes
Wild Tales

Damián Szifrón
Argentinien, Spanien 2014 | 119 Min. | OmU

Jeder kennt das Gefühl: die Wut über die Unzulänglichkeiten des Lebens. Ein harmloser Moment bringt das Fass zum überlaufen und ruft eine Kettenreaktion hervor. Manche bleiben ruhig. Andere explodieren. Dies ist ein Film über Menschen, die explodieren. Mit Relatos salvajes ist dem argentinischen Filmemacher Damián Szifrón ein aufregendes Meisterwerk gelungen, ein sechs Geschichten umfassender Anthologiefilm, in dem jede einzelne Sequenz auf ungeheure und ungeheuer aberwitzige Weise eskaliert. Die von Pedro und Agustín Almodóvar mitproduzierte tiefschwarze Thrillerkomödie trat seinen Triumphzug im Wettbewerb der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes an. Auch in Toronto bestätigte Relatos salvajes seinen Ausnahmestatus mit Standing Ovations. Der Publikumsliebling der Festivalsaison und Argentiniens Oscar-Beitrag 2015.

Auszeichnungen | Premios: San Sebastián 2014: Publikumspreis (Bester europäischer Film), Sarajevo 2014: Publikumspreis, Lima 2014: Publikumspreis, Biarritz 2014: Publikumspreis, São Paulo 2014: Publikumspreis u.a.m.

Do 04.12., 19.30 h S Delphi
Mi 10.12., 20.00 h TÜ Arsenal

Abschlussfilm

 
 

Mateo

María Gamboa Jaramillo
Kolumbien, Frankreich 2014, 86 Min., OmeU

Mateo ist ein Möchtegern-Gangster. Stolz treibt er für die mafiöse Gang seines Onkels illegale Steuern bei der armen Bevölkerung ein. Um nicht von der Schule zu fliegen, soll er bei einer Theatergruppe unter der Leitung eines aufmüpfigen Priesters mitmachen. Mateo sträubt sich, denn alternative Selbstfindungsspiele sind ihm zu unmännlich. Er bleibt, um für seinen Onkel zu spionieren, doch bald entdeckt er seine Leidenschaft für Performance und Improvisation, findet Freunde – und muss sich entscheiden. Angesiedelt in Barrancaberrmeja am Magdalenenstrom erzählt Maria Gamboa fast ausschließlich mit Laien-DarstellerInnen ein Moralstück über eine innere Wandlung, die Bedeutung von Zivilcourage, sozialem Zusammenhalt und die Kraft der Kunst.

Auszeichnungen | Premios: Miami IFF 2014: Bester Film, Cartagena 2014: FIPRESCI Preis der Jury und Spezialpreis der Jury, Austin 2014: Bester Spielfilm, Giffoni 2014: Bester Spielfilm

Fr 05.12., 20.00 h TÜ Arsenal
Mo 08.12., 20.45 h S Delphi

 
 

El Verano de los peces voladores
Der Sommer der fliegenden Fische

Ein Film von Marcela Said
Chile 2014, 95 Min, OmU
Ein abgelegener Ort im Süden Chiles: Die 17-jährige Manena und ihre Familie fahren gewöhnlich am Wochenende oder in den Ferien aufs Land, um Abstand vom Alltag zu bekommen, zueinander zu finden und lebhaft zu diskutieren. Pancho, Manenas Vater, ist davon besessen, die Karpfen in seiner künstlichen Lagune auszurotten, wobei er auch vor Sprengstoff nicht zurückschreckt. Malena scheint die einzige Person zu sein, die die zunehmende Spannung wahrnimmt, die die Aktionen ihres Vaters in der örtlichen Mapuche-Gemeinschaft auslösen.

Auszeichnungen | Premios: La Habana 2013: Bestes Erstlingswerk | Biarritz 2013: Kritikerpreis | River Run 2014: Bester Regisseur und Beste Kamera

Do 04.12., 22.00 h TÜ Arsenal
Fr 05.12., 20.45 h S Delphi
Sa 06.12., 19.00 ES Koki
Mo 08.12., 20.00 h ES Koki

 
 

Melaza
Melasse

Carlos Lechuga
Kuba 2012, 80 Min., OmU

In Melaza, einem abgeschiedenen Ort Kubas, der schon bessere Zeiten gesehen hat, leben Aldo und Monica. Er arbeitet als Lehrer, sie ist in einer stillgelegten Zuckerfabrik angestellt. Nach der Schließung der Zuckermühle ist das kleine Städtchen praktisch ausgestorben. Unter den wenigen Bewohner, die noch dort ausharren, sind Aldo und Monica, die auch nicht wissen, wie sie überleben sollen, zu groß scheinen ihnen die Schwierigkeiten, die vor ihnen liegen. Das Paar hat nur eine Gewissheit, sie müssen zusammenhalten - denn nur dann können sie ihre Probleme meistern. Einzigartige Dekors, sorgsame Fotografie und ein Humor, der seine Kraft aus der Situation bezieht, prägen diesen nachdenklich-amüsanten Liebesfilm, der uns eine starke Innenansicht Kubas bietet.

Auszeichnungen | Premios: Málaga 2013: Bester Film, Vancouver 2013: Spezialpreis der Jury, Mannheim-Heidelberg 2013: Hauptpreis u.a.m.

Sa 06.12., 21.00 h ES Koki
Di 09.12., 19.00 h ES Koki

 
 

Mercedes Sosa, la voz de Latinoamérica
Die Stimme Lateinamerikas

Rodrigo H. Vila
Argentinien 2013, 110 Min., OmU

Sie gab einem Kontinent eine Stimme, als diktatorische Regimes das Volk stumm halten wollten. Mercedes Sosa begründete 1963 zusammen mit anderen jungen argentinischen Künstlern das Manifest des "Nuevo Cancionero“, das Teil der politischen Bewegung gegen die Diktaturen in Lateinamerika wurde. In den folgenden Jahren entwickelte sich die junge Folkloresängerin aus armen Verhältnissen zur weltbekannten „Stimme Lateinamerikas“, daneben war sie alleinerziehend, politisch exiliert und schließlich schwerst depressiv. Vilas Film lässt mit Hilfe von Sosas Sohn und anhand von Interviews weltbekannter Künstler, Konzertmitschnitten und Archivmaterial eine große Musikerin und Kapitel lateinamerikanischer Politik wiederaufleben.

Auszeichnungen | Premios: Panama 2013: Publikumspreis | Sidney 2013: Bester Dokumentarfilm

So 07.12., 19.30 h ES Koki
Di 09.12., 21.00 h ES Koki

 
 

Anina

Alfredo Soderguit
Uruguay, Kolumbien 2013, 72 Min., OmU, FSK beantragt ab 0

Anina Yatay Salas: Was für ein herrlicher, klangvoller Name! Jeder Teil davon ist vorwärts wie rückwärts gelesen genau gleich. Eigentlich könnte die Zehnjährige stolz sein auf dieses dreifache Palindrom, aber für sie stellt der Name – anders als für den Vater – ein großes Problem dar. Aninas Mitschüler machen sich einen Jux daraus, vor allem von Ysel wird sie ständig verspottet. Dass sie die dicke Rivalin als »Elefant« bezeichnet, ist natürlich auch nicht sehr fein. Als sich die Mädchen auf dem Pausenhof prügeln, hat die strenge Direktorin eine ganz spezielle disziplinarische Maßnahme für sie parat. Beide müssen eine Woche lang einen versiegelten schwarzen Briefumschlag bei sich tragen, den sie keinesfalls eher öffnen und von dem sie auch niemandem berichten dürfen. Was sie dann im Umschlag finden, überrascht die Mädchen – und Anina wird am Ende gar ihrem seltsamen Namen etwas abgewinnen können.

Auszeichnungen | Premios: BAFICI 2013: Publikumspreis | Cartagena 2013: Beste Regie | São Paulo 2013: Publikumspreis

Mo 08.12., 18.00 h ES Koki

 

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